Dienstag, 9. April 2013

Argon die RG von GB

Da ist mir doch gestern in Karlsfeld tatsächlich eine Argon vor die Kamera gelaufen. Also schnell die Handyknipse raus und ringsum ein paar Bilder gemacht.
Nahezu ein perfektes Finish
Nun ist die Argon so weit ich weiss die erste RG65 aus dem Hause Bantock. Es gibt zwar noch die Rogue die wird aber 'nur' als Plan angeboten, während es die Argon in verschiedenen Ausbaustufen zu bestellen gibt. In letzter Zeit tut sich also einiges in sachen RG65 auf der Insel ... sicher auch ein Ritterschlag für die Klasse.

Entsprechend hoch waren meine Erwartungen an das Boot.
Ich muss allerdings sagen das ich beim genaueren hinsehen dann doch etwas enttäuscht war. Aber der Reihe nach .. zuerst mal zum Positiven...
+ Nahezu perfektes Finish auf allen CFK-Teilen, also auf Rumpf, Schwert und Ruder habe ich keine Fehlstelle entdecken können. Der Rumpf ist vermutlich mit Prepreg hergestellt, hat eine leicht matte Oberfläche und die Gewebestruktur ist leicht sichtbar. Schwert und Ruder sind hingegen Spiegelblank wie man es sich besser nicht denken könnte.
+ Die Segel stehen sehr gut!

Dann ist es aber auch schon vorbei mit den Sachen die mir positiv aufgefallen sind.


Negativ...
- Kein Lukendeckel, dafür aber ein Magnetschalter .. OK kann man machen. Aber ich mag sowas nicht. Ich will doch nicht jedes mal die Folie runter reissen nur weil ich mal nen Akku tauschen muss.
- Das ganze Rigg und auch die Schotführung gefällt mir überhaupt nicht. Dagegen kann man halten das das Boot sowohl für Swing als auch Konv. Rigg ausgelegt ist. Das ist nicht ganz einfach unter einen Hut zu bringen und verlangt wohl einige Kompromisse. Ein schnelles Umriggen auf einer Regatta ist hier sicher nicht ganz einfach. Aber mal zum abgebildeten A-Swing-Rigg.
Erscheint mir alles etwas einfallslos. Kein Babybaum oder ähnliches, nein eine normale Pendelfock, aber an einer Doppelleine aufgehängt. Sowas hab ich auch noch nicht gesehen, scheint bei dem kleinen Öffnungswinkeln auf nem Swing-Rigg aber gut zu funktionieren. Einige Beschläge wirken auch etwas grobschlächtig z.B. Fockvorlikbefestigung am Vorstag.


Etwas anderes was ich nicht verstehe ist der flache Baumwinkel des Swingbaums der nur wenige cm  nach oben ansteigt. Derartiges habe ich schon häufiger bei Englischen Swing-Riggs beobachtet. Mir ist schon klar das man prinzipiell versuchen sollte die Segel so dicht wie Möglich aufs Deck zu bringen, aber Praxisgerecht ist das sicher nicht. Man kann sich vorstellen das es auf Raumschot-Kursen nicht viel Krängung braucht bis das Baumende ins Wasser eintaucht .. ein weiteres auffieren des Riggs ist dann nicht mehr möglich. Wenn wir diesen Zustand haben und nun noch zusätzlich eine Boe einfällt .. kann sich jeder vorstellen was passiert .. das Baumende taucht noch weiter ins Wasser und drückt uns das Rigg noch weiter zu, das Boot Luvt an ohne Ende und wir machen einen Sonnenschuss ohne eine Möglichkeit die Boe aussteuern zu können. Also scheint dieses A-Rigg wirklich nur für leichten Wind (mit entsprechend geringer Krängung) ausgelegt zu sein. Was auch seine sehr hohe gestreckte Bauweise erklären würde. Aber das hat wieder zur Folge das man recht frühzeitig auf das Konv. B-Rigg umbauen müsste. (mit dem damit verbundenen Aufwand) Ein zusätzliches niedriges A-Rigg bzw. A- mit entsprechend angepasstem Swingbaum währe sicherlich eine sinnvolle Option.
Ich muss zugeben mir erschliesst sich das Konzept hinter Rigg-Gestaltung und Abstufung nicht wirklich. Irgendwie erscheint mir das alles etwas 'mit der heissen Nadel gestrickt' und nicht ganz zu Ende gedacht. Aber vielleicht hab ich das alles nur nicht richtig kapiert .. kann ja auch sein :-))
Habe gerade mal einen Blick in die Preisliste geworfen .. wenn ich das Bestellformular richtig lese werden für Boot + 3Riggs umgerechnet knapp 3000Euros aufgerufen!
Das sind nur so meine Gedanken zu dem Boot. Muss alles nicht richtig sein sondern spiegelt meine persönliche Meinung wieder. Und ja .. das ist mein privates Blog .. hier darf ich das schreiben :-)

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