Donnerstag, 23. Juni 2011

Riggbau: Teil3

Dann wollen wir mal ein paar Segel machen...
Sehr gute Infos zum herstellen profilierter Segel gibt es von Thomas D. auf den MM-Seiten.
Die Artikel sind wirklich lesenswert .. kann ich jedem nur empfehlen.
Unser Rigg ist ja soweit fertig, ich beginne immer zuerst mit dem Focksegel.


Die erste Naht sieht schonmal gut aus. 

Fock im Rohzustand fertig.

Die Fock mache ich komplett fertig damit ich sie anbauen und trimmen kann. So das sich die erforderliche Mastbiegung einstellt, die ist massgeblich für den Stand des Großsegels.



Aber zuerstmal zum kleben der einzelnen Bahnen. Die oben verlinkten PDFs erklären alles ausführlich .. deshalb hier nur kurz.
Generell: Zum Segel kleben sollte man Ruhe haben .. Stress, Hektik usw.. sind hier fehl am Platze. Zumindest ist das bei mir so ;-) Ich klebe meine Segel immer von unten nach oben, deshalb beginne ich immer mit der grössten (untersten) Bahn. Die Bahnen alle spannungsfrei positionieren, nicht mit dem Klebeband auf die Schildkröte spannen!
Zuerst die unterste Bahn ausrichten und mit Kreppband fixieren.
Einen überlangen Streifen Doppelklebeband auf die Naht kleben.
Der überlange Streifen fixiert die Naht zusätzlich rechts&links.
Dann die obere Bahn ausrichten und mit etwas Abstand fixieren.
Jetzt mit der einen Hand die obere Bahn anheben und mit der anderen die Schutzfolie von dem Doppelkelbeband entfernen. Die obere Bahn jetzt beidseitig aussen greifen und langsam absenken so das die Mitte zuerst auf das Klebeband trifft. 
Dann nacheinander die Aussenseiten absenken. Das ganze sollte möglichst spannungsfrei geschehen. Die Folie muss sich praktisch von selber auf das Klebeband legen.
Jetzt vorsichtig von innen nach aussen andrücken .. NICHT REIBEN! 
Wenn alles geklappt hat sollte eine saubere glatte Naht entstehen.
Ich rolle jede Naht zusätzlich noch mit einem Tapezierroller fest so das zwischen Folie und Klebeband keine Lufteinschlüsse mehr sichtbar sind.

So die Fock ist inzwischen fertig und ist eingabaut.
Die Fock ist angeschlagen.
Das Rigg ist soweit getrimmt und die gewünschte Mastbiegung ist eingestellt. Zum abnehmen der Mastbiegung habe ich mir eine verstellbare Schablone gebaut. Die wird passend zur Mastbiegung eingestellt um nachher die Vorlik des Großsegels zu schneiden.
Alle Bahnen des Großsegels sind auf Höhe zugeschnitten.
Beidseitig rechts&links haben wir noch Aufmaß.

Die Bahnen sind fertig verklebt.

An dieser Stelle können wir unsere bisherige Arbeit mal kontrollieren.
Man kann das eingearbeitete Profil schön erkennen.
Sollte das Profil nicht sauber fallen oder die Nähte nicht glatt sein .. 
wegschmeissen und zurück auf Anfang! 


Jetzt kommt meine Schablone mit der abgenommenen Mastbiegung ins Spiel.
Segel fixieren, Schablone ausrichten und dann sauber entlangschneiden.


So Vorlikverstärkung ist auch schon aufgeklebt ..
Jetzt sieht das schon langsam wie ein Segel aus :-)


Genug für heute .. der Rest kommt morgen.
Hier gehts weiter mit --> Teil4

2 Kommentare:

  1. Moin Andy,

    schneidest du genau die Vorliekkurve des auf "normale" Spannung getrimmten Riggs ins Segel, oder überspannst du das Rigg ein bisschen, um ein wenig mehr Vorliekkurve als die spätere Mastkurve zu haben?

    Gruß
    Cord

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    1. Servus Cord,

      stimmt das habe ich etwas unpräzise geschrieben.
      Ich überspanne das Rigg ein wenig und nehme dann diese 'stärkere' Vorlikskurve ab.
      Genaue genommen stelle ich schon die 'gewünschte Mastbiegung' ein und stelle danach die Schablone ein. Spanne dann den Achterstag noch etwas fester an um zu sehen wie der Mast sich verhält, das lässt sich anhand der Schablone gut erkennen. Das mach ich solange bis ich eine 'ordentliche' Zugabe erhalte und stelle dann die Schablone entsprechend ein. Ist natürlich auch ein wenig Übungssache und mit einigem Aufwand verbunden, aber seitdem ich das so mache werden meine Segel ganz ordentlich.

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